Das Unterbewusstsein: Die unsichtbare Macht in dir
- Carolin Herberg - EVITA Academy SRLS
- 16. Jan.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 31. Jan.

Bewusstsein – Der sichtbare Teil des Eisbergs
Bewusstsein ist das aktive Erleben mentaler Zustände und Prozesse, das bewusste Wahrnehmen von Gedanken, Gefühlen und Erinnerungen.
Die bewusstseinsfähigen Areale befinden sich in mehreren Bereichen der Großhirnrinde – darunter der präfrontale Cortex, der für logisches Denken und bewusste Entscheidungen zuständig ist. Doch unser Bewusstsein ist kein zentraler Ort im Gehirn, sondern ein Zusammenspiel vieler Areale.
Wie viel Einfluss hat unser Bewusstsein wirklich?
Das Bewusstsein ist nur die Spitze des Eisbergs, während der größte Teil unserer geistigen Prozesse unbewusst abläuft.
Bewusste Entscheidungen sind langsam und energieraubend: Obwohl das Gehirn nur 2 % unseres Körpergewichts ausmacht, verbraucht es rund 25 % der gesamten Energie.
Um Energie zu sparen, selektiert das Gehirn nur die Informationen, die in diesem Moment als für uns relevant erscheinen (z. B. plötzlich überall gelbe Autos zu sehen, nachdem du selbst eines gekauft hast).
Durch Training und Wiederholung kannst du bewusste Handlungen automatisieren und ins Unterbewusstsein überführen. Das ist der Grund, warum du nach einiger Übung Fahrrad fahren kannst, ohne darüber nachzudenken. Genau so lassen sich auch Gedanken- und Verhaltensmuster im Unterbewusstsein verankern.
Unterbewusstsein – Die unsichtbare Steuerzentrale
Das Unterbewusstsein ist wie die unsichtbare Masse eines Eisbergs, die unter der Wasseroberfläche verborgen liegt.
Merkmale des Unterbewusstseins:
Es verarbeitet Millionen von Informationen gleichzeitig, während das Bewusstsein nur wenige verarbeiten kann.
Es speichert Glaubenssätze, Erlebnisse, Gewohnheiten und Automatismen, die dein Verhalten unbewusst steuern.
Es arbeitet energieeffizient – viele Entscheidungen trifft dein Unterbewusstsein, bevor dein Bewusstsein sie wahrnimmt.
Es hat eine extreme Verarbeitungsgeschwindigkeit von bis zu 400 km/h, was für schnelle Reaktionen in Gefahrensituationen entscheidend ist.
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„Wenn du dein Unterbewusstsein nicht programmierst,
wird es von alten Mustern gesteuert.“
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Das Unterbewusstsein ist jedoch kein Schutzmechanismus vor Schmerz, sondern ein effizientes System, das dich vor Überforderung bewahrt. Es speichert erlebte Erfahrungen, um künftige Entscheidungen schneller und müheloser zu machen.
Datenverarbeitung im Unterbewusstsein
Laut Neurowissenschaftler Manfred Spitzer verarbeitet das Unterbewusstsein Informationen 100.000 bis 1.000.000 Mal effizienter als das Bewusstsein. Während das Unterbewusstsein bis zu 750 Millionen Bits pro Sekunde verarbeitet, kann das Bewusstsein nur ca. 40 bis 60 Bits pro Sekunde aktiv verarbeiten.
Diese enorme Diskrepanz zeigt, wie sehr unser Verhalten, unsere Gewohnheiten und Entscheidungen vom Unterbewusstsein gesteuert werden.
Das Eisbergmodell
Das Eisberg-Modell ist eine bildliche Veranschaulichung unseres Bewusstseins und Unterbewusstseins, in Anlehnung an die Thesen des Psychoanalytikers Sigmund Freud (1856-1939). Er ging damals noch davon aus, dass der Anteil des Bewusstseins ca.10-20 % ausmacht und das Unterbewusstsein dagegen ca. 80 %.

Mittlerweile hat sich dieses Verhältnis immer weiter verschoben und man nimmt an, dass der bewusste Anteil nur zwischen 2 und 5 % und der unbewusste Anteil gar bei 95 und 98 % liegt*.
Diese Hypothesen konnten bislang allerdings noch nicht wissenschaftlich belegt werden, auch wenn es mittlerweile viele empirische Daten zu bewussten, vorbewussten und unbewussten Inhalten gibt, welche dem Eisbergmodell zugrunde liegen.
Dein bewusster Verstand, das rationelle Denken, macht also nur einen kleinen Teil deiner Psyche aus. Weitaus gewichtiger ist der Teil von dir, der sich auf dem Bild unter der Wasseroberfläche versteckt. Hier schlummert dein Unterbewusstsein mit all deinen Gedanken, Gefühlen, Erfahrungen, Bedürfnissen, Hoffnungen, Werten, Glaubenssätzen und Zielen.
Dieser, auf den ersten Blick verborgene Teil, hat eine enorme Macht über dich, denn die Richtung des Eisberges wird nur zu 10 % vom Wind (= Bewusstsein), aber zu 90 % von der Strömung (= Unterbewusstsein) bestimmt.
Im Umkehrschluss heißt das, dass 90 % der Lösung deiner Probleme unter der Wasseroberfläche, sprich im Unterbewusstsein, zu finden sind. Je mehr du also über dein Unterbewusstsein Bescheid weißt, desto eher kannst du zielorientiert Veränderungen vornehmen.
Wie kannst du dein Unterbewusstsein bewusst beeinflussen?
Da das Unterbewusstsein unaufhörlich arbeitet, kannst du es gezielt umprogrammieren – ähnlich wie einen Computer. Hier sind drei effektive Methoden:
Bewusste Wiederholung und Gewohnheiten
Alles, was du regelmäßig wiederholst, prägt sich ins Unterbewusstsein ein – ob positiv oder negativ. Beispiel: Wenn du dir jeden Tag sagst „Ich kann das nicht“, wird dein Unterbewusstsein diesen Glaubenssatz als Wahrheit abspeichern. Wiederhole bewusst positive Überzeugungen, um dein Unterbewusstsein umzuprogrammieren.
Visualisierung
Das Unterbewusstsein unterscheidet nicht zwischen Realität und Vorstellung. Indem du dir ein Ziel bildlich und emotional lebendig vorstellst, erkennt dein Unterbewusstsein dies als „mögliche Realität“. Das Visualisierung tatsächlich funktioniert zeigt sich z.B. im Leistungssport wo es üblich ist nicht nur körperlich, sondern auch mental durch Visualisierung zu trainieren.
Affirmationen und Afformationen
Affirmationen sind positive Sätze, die du dir regelmäßig sagst („Ich bin selbstbewusst und erfolgreich.“).
Afformationen stellen diese als Frage: „Warum fällt es mir so leicht, selbstbewusst aufzutreten?“ => Das Unterbewusstsein sucht automatisch nach Antworten und verstärkt positive Glaubenssätze.
* Quellenangaben
www.wissenschaft-im-dialog.de/projekte/wieso/artikel/beitrag/wie-gelangen-gedanken-aus-dem-unterbewussten-ins-bewusstsein/
Mag. Dr. E. Popp-Hadalin, Akademie für Neuromentaltraining ®
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