
THEMENSCHWERPUNKT OMEGA-3
KINDERWUNSCH & SCHWANGERSCHAFT
Omega-3: Essentiell für Fruchtbarkeit und eine gesunde Schwangerschaft
Bei Kinderwunsch spielt die optimale Versorgung mit Nährstoffen eine entscheidende Rolle. Omega-3-Fettsäuren nehmen dabei eine besondere Stellung ein, da sie sowohl für die Fruchtbarkeit beider Partner als auch für die gesunde Entwicklung des Kindes von fundamentaler Bedeutung sind. Aktuelle Forschungen zeigen, dass eine ausreichende Omega-3-Versorgung die Chancen auf eine erfolgreiche Empfängnis erhöhen und den Schwangerschaftsverlauf positiv beeinflussen kann.
Die Bedeutung von Omega-3 bei Kinderwunsch
Omega-3-Fettsäuren, insbesondere DHA und EPA, sind essentiell für die Fortpflanzung und frühe Entwicklung. Sie beeinflussen sowohl die weibliche als auch die männliche Fruchtbarkeit auf verschiedenen Ebenen:
Bei Frauen:
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Verbesserung der Eizellenqualität
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Unterstützung eines regelmäßigen Menstruationszyklus
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Förderung einer gesunden Gebärmutterschleimhaut
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Reduzierung von Entzündungsprozessen, die die Fruchtbarkeit beeinträchtigen können
Bei Männern:
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Verbesserung der Spermienqualität
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Erhöhung der Spermienanzahl
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Steigerung der Spermienbeweglichkeit
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Schutz der Spermien vor oxidativem Stress
Omega-3 während der Schwangerschaft
Die Bedeutung von Omega-3-Fettsäuren, insbesondere DHA, bleibt während der gesamten Schwangerschaft außerordentlich hoch. Dabei ist besonders bemerkenswert, dass der Fötus in bestimmten Entwicklungsphasen große Mengen der mütterlichen Omega-3-Reserven beansprucht. Interne Studien haben gezeigt, dass selbst bei regelmäßiger und ausreichender Supplementierung der Omega-3-Status der Mutter während dieser Entwicklungsschübe deutlich absinken kann - ein alarmierender Hinweis darauf, wie kritisch eine ausreichende Versorgung ist.
DHA spielt in verschiedenen Entwicklungsphasen eine Schlüsselrolle:
Gehirnentwicklung
In der Schwangerschaft durchläuft das kindliche Gehirn mehrere intensive Wachstumsphasen. DHA macht etwa 40% der mehrfach ungesättigten Fettsäuren im Gehirn aus und ist essentiell für die Bildung von Nervenzellen und deren Verbindungen. Besonders im letzten Trimester steigt der DHA-Bedarf drastisch an, da hier das Gehirnwachstum seinen Höhepunkt erreicht.
Nervensystem
Die Ausbildung des Nervensystems erfordert kontinuierlich hohe Mengen an DHA. Der Fötus entnimmt diese bevorzugt aus den mütterlichen Reserven, was die DHA-Speicher der Mutter stark beanspruchen kann. Diese intensive Entnahme erklärt die beobachteten Abfälle der mütterlichen Omega-3-Werte trotz regelmäßiger Supplementierung.
Sehkraft
DHA ist ein Hauptbestandteil der Netzhaut. Die Entwicklung der Sehfähigkeit beginnt bereits im Mutterleib und setzt sich nach der Geburt fort. Ein Mangel in dieser kritischen Phase kann die visuelle Entwicklung nachhaltig beeinträchtigen.
Frühgeburtsrisiko
Studien zeigen, dass ausreichende DHA-Spiegel das Risiko für Frühgeburten signifikant reduzieren können. Dies ist besonders relevant, da die DHA-Aufnahme des Kindes hauptsächlich im letzten Schwangerschaftsdrittel stattfindet.
Psychische Gesundheit der Mutter
DHA unterstützt die Produktion von Neurotransmittern und kann so das Risiko für Schwangerschaftsdepressionen reduzieren. Der hohe Verbrauch durch den Fötus kann bei unzureichender Versorgung das psychische Wohlbefinden der Mutter beeinträchtigen.
Die beobachteten Schwankungen der mütterlichen Omega-3-Werte, trotz konsequenter Supplementierung, unterstreichen die Notwendigkeit einer durchgehend hohen Versorgung. Ohne gezielte Supplementierung könnte es zu kritischen Mangelzuständen kommen, die sowohl die fetale Entwicklung als auch die mütterliche Gesundheit gefährden. Dies macht deutlich, wie wichtig eine regelmäßige Überwachung der Omega-3-Werte und eine entsprechende Anpassung der Supplementierung während der Schwangerschaft ist.
Diese Erkenntnisse untermauern die Empfehlung, bereits vor der Schwangerschaft mit einer adäquaten Omega-3-Supplementierung zu beginnen und diese während der gesamten Schwangerschaft fortzuführen, wobei die Dosierung in Abhängigkeit von den individuellen Werten und Entwicklungsphasen angepasst werden sollte.
DHA in Säuglingsnahrung: Von der Empfehlung zur Pflicht
Ein wichtiger Meilenstein in der Anerkennung der Bedeutung von DHA für die frühkindliche Entwicklung wurde 2020 erreicht: Die Europäische Union hat mit der Verordnung (EU) 2019/1979 festgelegt, dass ab dem 22. Februar 2020 alle Säuglingsanfangsnahrungen und Folgenahrungen mit DHA angereichert werden müssen. Die vorgeschriebene Mindestmenge beträgt 20mg DHA pro 100 kcal.
Diese Regulierung basiert auf umfangreichen wissenschaftlichen Erkenntnissen zur essentiellen Rolle von DHA in der frühkindlichen Entwicklung. Während gestillte Säuglinge DHA über die Muttermilch erhalten (vorausgesetzt, die Mutter hat ausreichende DHA-Reserven), war die Versorgung von Babys, die Säuglingsnahrung erhielten, zuvor nicht garantiert.
Die verpflichtende DHA-Anreicherung unterstreicht die kontinuierliche Bedeutung dieser Omega-3-Fettsäure auch nach der Geburt. Besonders in den ersten zwei Lebensjahren durchläuft das kindliche Gehirn weitere intensive Entwicklungsphasen, in denen DHA eine Schlüsselrolle spielt. Die Versorgung mit DHA bleibt daher auch nach der Schwangerschaft ein kritischer Faktor für die optimale Entwicklung des Kindes.
Für stillende 'Mütter bedeutet dies, dass sie auch während der Stillzeit auf eine ausreichende DHA-Versorgung achten sollten, um über die Muttermilch genügend DHA an den Säugling weitergeben zu können.
Timing, Sicherheit und Verträglichkeit der Supplementierung
Idealerweise beginnt die gezielte Omega-3-Supplementierung bereits 3-6 Monate vor der geplanten Schwangerschaft. Dies gilt für beide Partner, da die Qualität der Spermien und Eizellen von einer ausreichenden Versorgung profitiert. Die Frau sollte die Supplementierung auf jede Fall während der gesamten Schwangerschaft und während der Stillphase fortführen.
Die Wahl hochwertiger Produkte und die richtige Dosierung sind entscheidend für den Erfolg. Hochwertige Omega-3-Supplemente gelten zudem als sehr sicher während der Schwangerschaft. Wichtig ist auf zertifizierte Qualität zu achten und die empfohlene Dosierung einhalten. Wer während der Schwangersachaft oder prinzipiell auf tierische Produkte verzichten möchte, kann auf Algenöl zurückgreifen.
Flüssiges Öl oder Kapselprodukt
Flüssige Omega-3-Öle (Fisch- oder Algenöl) bieten mehrere entscheidende Vorteile:
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Sie haben in der Regel eine bessere Bioverfügbarkeit, da sie bereits in flüssiger Form vorliegen.
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Sie sind frei von zusätzlichen Füll- oder Hilfsstoffe wie Gelatine oder Stabilisatoren, die in Kapseln notwendig sind.
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Bei hochwertigen Ölen ist auch die Oxidationsgefahr durch den Zusatz natürlicher Antioxidantien und die Lagerung in lichtgeschützten Flaschen minimiert.
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Sie sind unterm Strich günstiger! Für die gleiche Menge an EPA und DHA zahlst du bei Ölen meist deutlich weniger als bei Kapselprodukten.